Die P-38 Lightning von Lockheed ist wohl eines der einzigartigsten Flugzeuge, welches die aviatische Welt je hervorgebracht hat. Mit ihrem unkonventionellen Doppelleitwerk galt sie als einer der Standardjäger im Pazifik Krieg. Durch ihre zwei Allison Motoren mit je 1475 PS war sie auch ein Langstreckenbegleitjäger, der weit höher und schneller als viele in dieser Zeit gebauten Flugzeuge fliegen konnte. Zwischen 1941 und 1945 wurden über 10.000 Exemplare hergestellt. Derzeit fliegen weltweit jedoch nur noch ein paar wenige Exemplare. Die P-38 Lightning gilt heute als unbezahlbar. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass keine Kosten und Mühen gescheut werden, solche Juwelen zu restaurieren und zu bergen.
Der weltbekannte Autor und Pilot Antoine de Saint-Exupéry („Der kleine Prinz“) startete am 31. Juli 1944 mit einer Lockheed P-38 Lightning von Korsika zu einem Aufklärungsflug in Richtung Südfrankreich, von dem er nie zurückkehrte. Über das mysteriöse Verschwinden des Schriftstellers war lange Zeit nichts bekannt -lediglich der Fund diverser Wrackteile weist darauf hin, dass seine Maschine am besagten Tag über dem Meer abgeschossen wurde.
1942 trug sich ein Ereignis zu, das 50 Jahre später eine der wenig verbliebenen Lightnings hervorbrachte. Im Juli 1942 machte sich eine Formation von P-38 auf den Weg von den USA nach England. Auf der Strecke zwischen Grönland und Island mussten sechs Flugzeuge kurz vor Island wegen schlechtem Wetter umkehren, kurz darauf landeten sie zwar sicher auf dem grönländischen Eis, jedoch war an einen Weiterflug und Wiederstart nicht zu denken. Fünf der Lightnings sind mittlerweile von einer über 100 Meter dicken Eisschicht begraben. Eine der Maschinen konnte 1992 geborgen werden. Heute ist sie unter dem Namen „Glacier Girl“ bekannt und fliegt jetzt in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Die einzige heute in Europa stationierte P-38 und auch eines der ganz wenigen flugfähigen Exemplare ist jenes der Flying Bulls in Salzburg. Sie schmückt den Hangar-7 und überstrahlt mit ihrer erst kürzlich erneut auf Hochglanz polierten Außenhaut diese einzigartige Location. Nach einer über 4 Jahre dauernden Restaurierungsphase in den USA wurde sie 2009 per Frachtschiff „im Ganzen“, also unzerlegt nach Hamburg gebracht und von dort dann am 10. März auf ihre künftige Homebase Salzburg, den Hangar-7 geflogen.
Heute kann man sagen, dass es sich bei der N25Y (amerikanische Registrierung) von den Flying Bulls um die weltweit schönste und best gewartete P-38 Lightning handelt. Sie bietet einen majestätischen Anblick am Boden wie in der Luft, denn ihre zwei Allison V-12 Kolbentriebwerken mit Turbolader bringen das fast acht Tonnen schwere Flugzeug auf eine Geschwindigkeit von 670 km/h und in eine Höhe, die sonst nur einem modernen Jet vorbehalten ist. So ist sie in jeder Hinsicht einzigartig und für viele Bewunderer auch eine einzigartige Schönheit.